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MTLA erhält im Labor Blutprobe ihres Nachbarn zur HIV-Diagnostik

Der Fall eignet sich um ethische Fragen des professionellen Handelns im Bereich der Labordiagnostik zu diskutieren und Bezüge zur Schweigepflicht und Umgang mit gesundheitsbezogenen Daten/Informationen zu diskutieren.

Fallbeschreibung
Frau S. ist ausgebildete medizinisch-technische Laborassistentin und arbeitet seit mehreren Jahren in einem virologischen Labor eines Krankenhauses.
Sie wohnt mit ihrer Familie in einem Vorort, zu ihren Nachbarn hat sie ein freundschaftliches Verhältnis. Sie bekommt am Rande mit, dass es ihrem Nachbarn, Herrn K., seit längerer Zeit gesundheitlich nicht gut geht und er über diffuse Symptome klagt.
Frau S. hat heute Dienst, sie ist zuständig für die quantitative PCR. Im Laufe des Tages nimmt sie ein Blutröhrchen in Empfang. Sie registriert die Probe im Computersystem. Dabei stellt sie fest, dass die Blutprobe offenbar von ihrem Nachbarn, Herrn K., stammt. Die Probe soll durch die quantitative PCR-Methode auf HIV untersucht werden, für die sie im Labor eigentlich auch zuständig wäre.
Sie denkt darüber nach, wie sie mit dieser Situation umgehen soll. Soll sie die Untersuchung durchführen? Oder soll sie diese an eine Kollegin weitergeben?

Varianten dieses Falles
Der Fall lässt sich zusätzlich so variieren, dass es kein zusätzliches Personal an dem Tag zur Verfügung steht, an den die MTLA die Durchführung der Diagnostik angeben könnte. Zudem kann ein Perspektivwechsel angeregt werden mit Fokus auf die Frage, ob man selbst wollen würde, dass Bekannte gesundheitsrelevante Informationen über einen erhalten, ohne dass man dies weiß.

Danksagung
Ein großer Dank geht an Alicia Finger, die im Rahmen Ihrer HIWI-Tätigkeit geholfen hat, den Fall für die Lehre zu entwickeln