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AEM-Jahrestagung 2024 – Satellitenworkshop: Professionelle Haltung lehren? Die Rolle kompetenzorientierter Ethik-Lehre in der professionellen Identitätsbildung in der Medizin und anderen gesundheitsbezogenen Berufen

Satellitenworkshop von Dr. Tobias Eichinger, Dr. Matthias Katzer und Univ-Prof. Dr. Susanne Michl

Das Einnehmen einer spezifischen Haltung wird vielfach als Kern professionellen Handelns in gesundheitsbezogenen Berufen angesehen, der die Voraussetzung für die Anwendung erworbenen fachlichen Wissens und klinischer Kompetenzen ist (vgl. Fabry, Wie lassen sich professionelle Kompetenzen im Medizinstudium vermitteln? EthMed 2022; Krug & Ritterbusch Mit welcher Haltung Haltung lehren? EthMed 2022). Dabei ist nicht klar, wie eine individuelle und berufliche Haltung in der Ausbildung, im Hochschulstudium oder im Rahmen des professionellen Handelns effektiv und nachhaltig vermittelt, eingeübt und reflektiert werden kann. Diese offene Frage schließt direkt an das Konzept professioneller Identitätsbildung (Professional Identity Formation, kurz: PIF) an, das einen fortlaufenden Prozess bezeichnet, der mit dem Beginn des Studiums oder der Ausbildung einsetzt und sich in der professioneller Praxis weiterentwickelt. Die Frage, wie professionelle Identität etwa im Rahmen des Medizinstudiums und der ärztlichen Weiterbildung gefordert und gefördert werden kann, wurde im Gegensatz zur englischsprachigen Auseinandersetzung innerhalb der Medizinausbildung im deutschsprachigen Raum bisher kaum vertieft, so das Ergebnis des Ausschusses „Professional Identity Formation“ der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA).

Kompetenzorientierte Ethik-Lehre in der Medizin und anderen gesundheitsbezogenen Berufen verspricht, dieses Desiderat zu schließen, indem sie Konzepte zur Ausbildung eines professionellen moralischen Kompasses und zur Förderung der Wahrnehmung der moralischen Dimension ärztlichen und pflegerischen Handelns entwirft (s. Eichinger & Michl, Kompetenzorientierte Ethik-Lehre in der Medizin und den Gesundheitsberufen, Themenheft der AG ethik learning EthMed 2022). Eine besondere Rolle für die Entwicklung dieser Kompetenzen spielen Übergangsphasen im Verlauf der Ausbildung und des Studiums, die oft als kritisch erlebt werden, wie etwa Präparierübungen an menschlichen Leichen, der erste Kontakt mit echten Patient:innen usw. Es liegt nahe, dass diese Phasen, die häufig als professionelle bzw. identitätsstiftende Schlüsselerlebnisse wahrgenommen werden, für die Entwicklung ethischer Kompetenzen von Bedeutung sind und dass sich daher jeder Phase bestimmte anzustrebende Kompetenzstufen zuordnen lassen. Es stellt sich dabei allerdings die Frage, ob die derzeitig praktizierten Lehrformate und methodisch-didaktischen Konzepte der Ethik-Lehre im Hochschulstudium und in den jeweiligen Ausbildungsgängen geeignet sind, eine entsprechende Haltung als Kern der Entwicklung einer professionellen Identität adäquat zu vermitteln und zu fördern.

Im Workshop soll untersucht werden, wie sich Lehrformate und didaktische Konzepte, die sich explizit an der Vermittlung und Förderung ethischer Kompetenzen orientieren, für die professionelle Identitätsbildung in der Medizin und anderen gesundheitsbezogenen Berufen einsetzen lassen. Hierfür identifizieren die Teilnehmenden gemeinsam verschiedene Schlüsselphasen des Hochschulstudiums, der Ausbildung und der professionellen Praxis und diskutieren, welche didaktischen Elemente für die Erreichung dieser Lernziele jeweils geeignet sind.

Datum

26 - 28 Sep 2024
Abgelaufen!

Uhrzeit

8:00 am - 6:00 pm

Standort

Tübingen